Editorische Vorbemerkungen
Diese Edition enthält ca. 1.680 Briefe von, an und über Heinrich Barth. Sie wurden aus insgesamt 16 verschiedenen Archiven in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und der Schweiz zusammengetragen. Die meisten Archive haben freundlicherweise zugestimmt, dass wir neben den Transkriptionen auch die Photos der Originale zeigen dürfen.
Einige Briefe wurden schon zuvor veröffentlicht, u.a. in dem von Rolf Italiaander 1970 herausgegebenen Buch „Er schloß uns einen Weltteil auf“. Diese Briefe wurden neu aus den Originalen transkribiert, wodurch einige Fehler in der älteren Edition berichtigt werden konnten. Briefeditionen, in denen keine Briefe von und an Barth selbst enthalten sind, wie der publizierte Briefwechsel zwischen Carl Ritter und Alexander von Humboldt wurden dagegen nicht benutzt, da sie in jeder Bibliothek leicht zugänglich sind.
Briefe Barths und Overwegs wurden bereits in zeitgenössischen Zeitschriften veröffentlicht. Wenn die Originale der Briefe erhalten waren, wurden sie erneut transkribiert, mit den veröffentlichten Versionen verglichen und in die Edition aufgenommen. Einige Briefsammlungen existieren nicht mehr, dies gilt etwa für den Nachlass des Berliner Ägyptologen Richard Lepsius, an den Barth viele Briefe aus Afrika richtete. Da diese Briefe für die Rekonstruktion der Afrikareise von großer Bedeutung sind, wurden in diesem Fall die veröffentlichten Briefe übernommen, bei denen die damaligen Herausgeber sich auf die geographischen und Reiseinformationen beschränkten, weshalb Anrede- und Grußformeln weggelassen wurden.
Die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek besitzt eine umfangreiche Sammlung von Briefen, die in ihrer großen Mehrheit Privatbriefe an Familienangehörige sind, insbesondere Barths Schwager Gustav Schubert. Da viele dieser Briefe reine Familienangelegenheiten, etwa finanzielle oder gesundheitliche Themen, enthalten, wurden in diese Edition nur wenige aufgenommen, die Aufschluss über Barths Person, sein Denken, seine Reisen usw. geben können.
Diese Edition enthält Briefe aus Barths gesamtem Erwachsenenleben zwischen 1839 und 1865. Sie beschränkt sich nicht auf die große Afrikareise, obwohl diese und die Ausarbeitung des Reiseberichtes einen beträchtlichen Teil ausmachen. Aber auch Barths Mittelmeerreise zwischen 1845 und 1847, seine späteren Reisen nach 1858 sowie sein umfangreicher Bekanntenkreis, seine Aktivitäten als Organisator von Expeditionen und seine damit zusammenhängende Tätigkeit in der Carl-Ritter-Stiftung konnten hier dokumentiert werden. Als Vorsitzender der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin erweiterte Barth seinen Tätigkeits- und Bekanntenkreis, so dass auch geographische Forschungen und Reisende in anderen Kontinenten ins Blickfeld treten.
Barths Schreibweise wurde beibehalten, nur an wenigen Stellen wurden Kommata in eckigen Klammern eingefügt, um das Verständnis zu erleichtern. Groß- und Kleinschreibung sind nicht immer leicht auseinanderzuhalten, da Barth z.B. das große D in der Sütterlinschrift praktisch nie benutzte. Soweit dies nicht das Verständnis erschwerte, wurde Barths Schreibweise beibehalten.
Die im 19. Jahrhundert übliche Abbreviatur für Reichstaler, die von den Autoren in unterschiedlichen Varianten benutzt wird, wurde, da heutige Computer dieses Zeichen nicht anbieten, durch rt. ersetzt.
Die Schreibweise der Ortsnamen wurde weitgehend beibehalten, in einigen Fällen wurde zur leichteren Orientierung die heutige Schreibweise in einer Fußnote angegeben.
Barths Ortsangaben wurden abgeglichen mit der Afrikakarte des Perthes-Verlags von 1864, in der u.a. die Reiseroute Barths eingezeichnet ist und die vor allem die Ortsnamen in seiner Schreibweise enthält.
Die meisten in den Briefen erwähnten Personen werden, soweit sie ermittelt werden konnten, in den Fußnoten identifiziert. Einige wichtige Personen, die sehr häufig vorkommen, sind im Menü unter "Wichtige Personen" zu finden.
Da kleinere Fehler bei den Transkriptionen nicht auszuschließen sind, bin ich sehr dankbar für entsprechende Hinweise und bitte, diese an meine Email-Adresse christoph.marx@uni-due.de zu richten.